Samstag, 11. Januar 2014

Auf den Hund gekommen

Eigentlich war ich ja immer eher der "Katzen-Mensch". Ich mochte das Unabhängige, dass man die Katzen so lässt, wie sie sind. Da gibt es kein Training, da gibt es keinen Gehorsam, da gibt es keine Strafen. (Nunja, zumindest meine Katzen dürfen nahezu ALLES. Und wenn sie doch mal auf einen Tisch klettern, dann werden sie freundlich runtergenommen und fertig)

Diese Dinge fand ich an der Hundehaltung unschön - weil ich es eben genau so bei Freunden, ... etc. gesehen habe. Dumm wie ich war dachte ich aber, das müsse nunmal so sein.

Ich fand die Hundehaltung für mich uninteressant, weil ich kein Lebewesen wollte das nach meiner Pfeife zu tanzen hat.

Ich dachte auch, eine Beziehung zu einer Katze könne mir viel mehr geben als die zu einem Hund - eine Beziehung zu einer Katze sei "besonderer" als zu einem Hund. (Eben weil der Hund nur gehorcht und die Katze frei ist...) Heute weiß ich, dass es Quatsch ist. Man kann es überhaupt nicht miteinander vergleichen. (Ich liebe meine Katzen immer noch.)

Beide Tierarten sind besonders, und so auch meine Beziehung zu ihnen.

Dass es auch anders geht in der Hundeerziehung habe ich bei kareki gesehen. Ich habe mitbekommen, was sie für Probleme hatte und wie sie diese lösen konnte. Wie sehr sie sich über kleine Trainingsfortschritte freute. Ich habe noch nie jemanden so über seine Hunde reden hören, mit so viel Liebe.

Das hat mich, zuerst nur unbewusst, zum Nachdenken angeregt. Es zeigte mir, dass man doch nicht mit harter Hand erziehen muss. Dass Hundehaltung doch mehr ist als Machtausübung. Und irgendwann dachte ich mir, dass ich diese Erfahrung auch machen möchte. Ich wollte das selbst erleben, wie es mit einem Hund ist. Wir hatten und haben in der Familie immer Hunde gehabt - aber ein eigener ist dann doch etwas ganz anderes.

Ich wurde gewarnt: "Du musst aber bei Wind und Wetter mit ihm Spazierengehen, das ist dir klar?". Natürlich war es mir klar. Und ehrlich gesagt, ich stellte mich darauf ein mich doch hin und wieder überreden zu müssen. Aber es kam anders, Nässe und Kälte macht mir nichts aus, weil ich es einfach wunderschön finde mit meinem Hund laufen zu gehen.

Das Gewicht der Leine in der Hand, so irrsinnig es sich vielleicht anhört, ist etwas Schönes. Wenn jemand anders die Leine hält bekomme ich ein ganz komisches Gefühl in den Händen und bin erst wieder zufrieden, wenn sie bei mir ist.

Ich bin richtig überwältigt von meinem Hund und unserer Beziehung zueinander. Wenn ich sehe wie schnell er lernt und wie freudig er dabei ist, dann macht mich das richtig glücklich. Natürlich gibt es hier "Regeln" (Signale), aber diese bringe ich meinem Hund positiv verstärkend bei. Ich sage ihm einfach, was er gut macht und was ich sehen möchte.

Ich kann mir meinen Hund formen wie ich es brauche und ihn dabei dennoch ganz Hund sein lassen.

Auch gemeinsames Spielen ist schön. Gemeinsam im Wasser planschen, gemeinsam buddeln, gemeinsam rennen... das macht uns beiden sehr viel Spaß. Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich glaube, mein Hund findet es auch toll, dass ich diese Dinge mit ihm gemeinsam mache.

Und so ist eigentlich das eingetroffen, was ich mir vor ein paar Jahren nie für meine Zukunft hätte vorstellen können: durch und durch eine Hundehalterin zu sein. Ich weiß schon jetzt: ohne Hund möchte ich nicht mehr durch's Leben gehen!

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